Für die neue Ausstellung Roads not Taken im Deutschen Historischen Museum Berlin entwickelte Stefan Hurtig zusammen mit Detlef Weitz vom Büro chezweitz eine grafische Zugreise. 1849 wird dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone durch eine Deputation der Volksverteter angetragen, die er bekanntlich ablehnte. Die Videoinstallation zeichnet die Reise von Frankfurt nach Berlin nach. Landmarks nach historischen Bildvorlagen markieren die einzelnen Stationen. Die Gestaltung der vorbeiziehenden Landschaft unterstützte Franziska Junge vom Büro Junge Gestalten. Die Szenografie mit aufgemaltem Zugwagon sowie die der gesamten Ausstellung entwickelte chezweitz. Zu sehen ab 9. Dezember 2022.
Die Installation mit vier synchronisierten HD-Videos auf Flatscreens und einer Textprojektion ist auch technisch interessant. Sandgestrahlte Glasscheiben, die vor den in die Wand eingebauten Monitoren gesetzt sind, verstärken den Effekt des Blicks nach Außen. Mit einer Gesamtbreite der Landschaft von über 200.000 Pixeln wurden die Zeichenflächen von Illustrator und After Effects maximal ausgereizt. Um eine smoothe Parallelfahrt zu erhalten, wurde die Animation mit 50 statt 25 Bildern pro Sekunde gerendert. Da die Landschaft vor allem aus fein abgestimmten Farbverläufen besteht, musste die Farbtiefe im Video auf 10 bit erhöht werden. Mit den üblichen 8 bit war die Streifenbildung dann doch zu arg. Die technischen Möglichkeiten der Abspieler und Bildschirme wurden damit auch ausgereizt.