Fabrikation des Bösen


Dokumentation, Videoinstallation, Videoproduktion

4-Kanal-Videoinstallation, 2021
Zusammenarbeit mit Detlef Weitz/chezweitz
Kunde: Jüdisches Museum Berlin/Bundeskunsthalle Bonn
Ausstellung: Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert, Bundeskunsthalle Bonn (2021) / Literaturhaus München (2021/22)
Leistungen: filmische Dokumentation, Schnitt, Medienplanung
Fotos: Laurin Schmidt, 2020 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

Ausstellungsansicht, Bundeskunsthalle Bonn

Fabrikation des Bösen heißt die neue Videoinstallation, die Stefan Hurtig zusammen mit Detlef Weitz für die Bundeskunsthalle in Bonn produziert hat. Sie dokumentiert das Modell des Krematoriums II Auschwitz-Birkenau von Mieczysław Stobierski (Krakau 1994/95) aus dem Deutschen Historischen Museum Berlin. Gleichzeitig ist ein Auschnitt aus dem berühmten Fernsehinterview von Hannah Arendt mit Günter Gaus von 1964 integriert, in dem Arendt über den Tag spricht, als sie von Auschwitz erfuhr.

Videostill

Im Video tastet die Kamera das Gipsmodell in einer kontinuierlichen Schwenkbewegung behutsam ab. Schnitte wechseln zwischen verschiedenen Betrachtungsdistanzen. Die Kamerabewegung ahmt somit sowohl den panoramatischen Blick über die Landschaft des ausladenden Modells als auch den Blick des Ausstellungsbesuchers nach. In einer Endlosschleife zeigen die vier Projektionen ständig wechselnde Kombinationen von Nah- und Fernaufnahmen.

Das Stobierski-Modell wurde in diesem Rahmen erstmals filmisch dokumentiert. Die Videoinstallation ist Teil der Ausstellung Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert, die 2021 in der Bundeskunsthalle in Bonn und anschließend im Literaturhaus in München zu sehen war. Die Ausstellung wurde vom Deutschen Historischen Museum Berlin produziert und war 2020 ebenda zu sehen.