Videoinstallation mit Holocircles an sechs Bahnhöfen, Sept./Okt. 2023
Zusammenarbeit mit Detlef Daiber-Weitz (chezweitz mit Dr. Martin Peschken, Carlotta Markötter)
Kunden: Prof. Daniel Kühnel (Hamburger Symphoniker), Deutsche Bahn
Kuratorin: Dr. Dorothée Brill
Leistungen: Konzeption, Animation
Zusätzliche Animation: Florian Schurz, Norman Waßmuth
Projektleitung: Lars Weitemeier (chezweitz), Jan Hamann (DB)
Medieninstallation: Eidotech
Prélude Sensuel ist eine visuelle Bearbeitung von Gustav Mahlers Lied von der Erde. In der 1908 komponierten Symphonie mit Gesang verarbeitet Mahler nach persönlichen Schicksalsschlägen Themen wie die Vergänglichkeit des Lebens aber auch Momente des Übergangs und der Verschmelzung in der Unendlichkeit. Sechs Bahnhofshallen wurden jeweils für zwei Wochen mit unterschiedlichen Anordnungen von Hologramm-Projektoren atmosphärisch aufgeladen und dadurch als Transiträume par excellence markiert.
- 1.–15.9. Bhf Oldenburg – 1. Satz: Das Trinklied vom Jammer der Erde
- 3.–17.9. Bhf Hamm (Wfl.) – 2. Satz: Der Einsame im Herbst
- 6.–19.9. Bhf Halle (Saale) – 3. Satz: Von der Jugend
- 8.–21.9. Bhf Weimar – 4. Satz: Von der Schönheit
- 10.–24.9. Bhf Heidelberg – 5. Satz: Der Trunkene im Frühling
- 29.9.–15.10. Bhf Freiburg (i.B.) – 6. Satz: Abschied
Durch die Hologrammtechnik scheinen die Bilder frei im Raum zu schweben. Die Animationen verbinden sich mit der Architektur und dem Bahnhofstreiben. Gleichzeitig schaffen sie Momente des Innehaltens. Die Motive entspringen dem jeweiligen Symphoniesatz und seiner Stimmung: 3D-gescannte Pflanzen, Blüten und Gesteine, 3D-animierte Tiere und Gesichter sowie historische Bahnhofsfotos und Textfragmente aus dem Libretto verbinden sich zu einem visuellen, poetischen Flow, der auf der musikalischen Dramaturgie basiert.
Im Rahmen des mehrjährigen Projektes Station to Station der Deutschen Bahn finden seit 2022 verschiedene künstlerische und musikalische Interventionen in unterschiedlichen Bahnhöfen statt. Die Videoinstallation Prélude Sensuel ist der Beitrag des Szenografen Detlef Weitz und des Videokünstlers Stefan Hurtig, der in Kooperation mit Daniel Kühnel, Intendant der Hamburger Symphoniker und der Kuratorin Dorothée Brill entstand. Höhepunkt einer jeden Station bildete ein einmaliges Konzert eines Jazz-Ensembles mit Spoken-Word-Artists und ihrer musikalischen Neuinterpretation von Mahlers Lied von der Erde.
Herbstnebel wallen bläulich überm See;
Vom Reif bezogen stehen alle Gräser;
Man meint, ein Künstler habe Staub vom Jade
Über die feinen Blüten ausgestreut.
Gustav Mahler aus: Der Einsame im Herbst (3. Satz, Das Lied von der Erde)